„In Deinem Spiegel“, rund um den Spiegelweiher am Schloss Benrath 2015
realisiert mit dem Museum für Gartenkunst, Werk, Text, Foto: (C) Ralf Witthaus
Rund um den Spiegelweiher am Schloss Benrath zieht sich der Gedichttext „In Deinem Spiegel“. Das Gedicht bezieht sich auf die „Politischen Nachrichten“ aus dem Jahre 1785. In dem überlieferten Zeitungsbericht wird der wahrscheinlich einzige Besuch des Erbauer des Schlosses Kurfürst Karl-Theodor in Benrath beschrieben. Die damalige Sprache ist für uns ungewöhnlich: Wenn man über den Fürsten schrieb, nutzte man damals eine Sprache, die ganz eng an Liebeslyrik angelehnt war. Und das, obwohl der Autor seine tiefe Enttäuschung ausdrückt. Die Neufassung, die aus der Feder des Künstlers stammt, fasst die Inhalte zusammen: Das Volk fühlt sich von seinem Herrscher verlassen, das Vateridol geht in die Ferne und nimmt die Kulturschätze mit. Es verbleibt die Fassade eines Schlosses in der Inszenierung eines Parks. Ralf Witthaus nimmt in seiner Neufassung etwas weiteres auf: Wie jede Liebeslyrik wird diese zwar für einen anderen geschrieben, doch handelt sie zumeist über das Selbstverständnis dessen, der sie verfasst. Mehr Infos hier.
The poem „In Deinem Spiegel“ (In Your Mirror) is written all around the „Spielgelweiher“ (mirror pond) at Benrath Castle. The poem refers to the „Politische Nachrichten“ (political news) from the year 1785. In the traditional newspaper report the probably only visit of the builder of the castle Elector Karl-Theodor in Benrath is described. The language of the time is unusual for us: when writing about the prince, people used a language that was very closely related to love poetry. And this, although the author expresses his deep disappointment. The new version, which was written by the artist, summarizes the contents: The people feel abandoned by their ruler, the father idol goes afar and takes the cultural treasures with him. The façade of a castle remains in the setting of a park. Ralf Witthaus takes up something else in his new version: Like every love poem, it is written for someone else, but it is mostly about the self-image of the person who writes it.
„Il tesoro smarrito“, Monte Bregagno, oberhalb des Comer Sees in den italienischen Alpen, 2017
realisiert mit OverLAPS, Fotos: (C) Harald Neumann
Die über 600 Meter lange Zeichnung einer Perlenkette verweist auf eine herzergreifende alte Tradition die in Musso und den umliegenden Dörfern am Comer See anzutreffen ist. Die Perlenkette steht für ein Geschenk der Liebe, ein Versprechen mit Vermögen zurückzukehren, aber auch dafür ein großes Wagnis einzugehen. Die Perlenkette steht auch für einen der schönsten Orte der Welt. Mehr Infos hier.
The over 600 meter long drawing of a pearl necklace refers to a heartrending old tradition that can be found in Musso and the surrounding villages on Lake Como. The pearl necklace stands for a gift of love, a promise to return with fortune, but also for taking a big risk. The pearl necklace also stands for one of the most beautiful places in the world.
„PANTHEON“, Schlosspark Molsberg, 2018
Realisiert zu der Ausstellung: „Magic“ der Emmanuel Walderdorff Galerie, Foto: Harald Neumann
Das Bodenmosaik des Pantheon in Rom bezieht sich auf das menschliche Maß, auch wenn dies kaum 1:1 ablesbar ist. Ralf Witthaus wendet auf die Komposition mit Quadraten und Kreisen seine eigenen Körpermaße an und zeichnet mit seinem Team sein PANTHEON in den Molsberger Schlosspark. Mehr Infos hier.
The floor mosaic of the Pantheon in Rome refers to the human measure, even if this is hardly readable 1:1. Ralf Witthaus applies his own body measurements to the composition with squares and circles and draws his PANTHEON with his team in the Molsberg Castle Park.
„PERPETUUM“, Öjendorfer Park, Hamburg, 2016
gefördert durch die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, im Rahmen des Programms „Kunst im öffentlichen Raum“, Fotos: (C) Harald Neumann
Zwei Linien ziehen sich über einen Kilometer quer durch den Öjendorfer Park: schier endlos schwingend, wie der ewig gleiche Ausschlag eines Perpetuum Mobiles. Mehr Infos hier.
Two lines run across Öjendorfer Park for one kilometre: almost endlessly swinging, like the eternally same rash of a perpetual motion machine.
„Der Garten in mir“, das ehemalige Sächsische Versailles am Schloss Hubertusburg, Wermsdorf, 2019
„Der Garten in mir“, Schloss Hubertusburg in Wermsdorf, realisiert mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, 2019 / Foto: Dr. Andreas Engel
Vor 300 Jahren entstand das größte barocke Jagdschloss Europas in Wermsdorf – mitten zwischen Dresden und Leipzig. Sachsen war damals reich, mächtig und auf dem Weg eines der wichtigsten Länder der Erde zu werden. 40 Jahre Blütezeit erlebte das Schloss Hubertusburg, dann folgte die Plünderung von Friedrich dem Großen. Eine Ära ging damit zuende und auch das Schloss versank über 250 Jahre lang in der Vergessenheit. Von der gewaltigen hunderttausend Quadratmeter großen Gartenanlage ist heute nichts mehr vorhanden außer ihre kilometerlange Mauer. Fünf Wochen lang zeichnete Ralf Witthaus und sein Team das künstlerisches Werk „der Garten in mir“ am Schloss Hubertusburg in den Rasen, das Kunstwerk hat über 14 Prozent der lange verschwundenen Gartenanlage und ihren Kontext wieder sichtbar gemacht. Die Mittelachse zog sich die kompletten 400 Meter durch den Garten, die vier zentralen Schmuckparterre waren wieder in ihrer ganzen Dimension erlebbar. Risse liefen durch die gezeichnette Landschaft und ein fast 100 Meter langer Satz erinnerte den Flaneur auf der Mittelachse daran, dass er seinem eigenen Gewissen mehr verpflichtet ist, als jedem Auftrag. Zum Hintergrund: Der Kommandeur des preußischen Königs, Friedrich Adolf von der Marwitz weigerte sich 1761 das Schloss zu plündern, er wollte seinen Namen mit einer solchen Tat nicht beschmutzen, und quitierte seinen Dienst. Damit wurde er in Deutschland in den nachfolgenden Generationen für viele Menschen zum Vorbild, sich gegen unmoralische Befehle ihrer Herrscher zu stellen.
300 years ago, the largest baroque hunting lodge in Europe was built in Wermsdorf – right between Dresden and Leipzig. Saxony was rich, powerful and on its way to becoming one of the most important countries in the world. Hubertusburg Castle flourished for 40 years, then Frederick the Great sacked it. An era came to an end and the castle sank into oblivion for over 250 years. Today, nothing remains of the huge garden complex, which covers an area of one hundred thousand square metres, except for its kilometre-long wall. For five weeks, Ralf Witthaus and his team drew the artistic work „the garden in me“ into the lawn at Hubertusburg Castle; the artwork has made more than 14 percent of the long-disappeared garden complex and its context visible again. The central axis stretched the entire 400 metres through the garden, the four central decorative parterres could be experienced again in their full dimension. Cracks ran through the drawn landscape and a sentence almost 100 metres long reminded the flâneur on the central axis that he is more obliged to his own conscience than to any order. For background: the commander of the Prussian king, Friedrich Adolf von der Marwitz refused to loot the castle in 1761, not wanting to sully his name with such an act, and resigned his commission. He thus became a role model for many people in Germany in the following generations to stand up against immoral orders of their rulers.
„Bundesrasenschau“, rund um Köln, 2010
Dokumentationsfoto und Entwurf: Ralf Witthaus
Der Innere Grüngürtel von Köln ist so einmalig wie der Kölner Dom. Da jedoch die Strassen seit seit Generationen mehr und mehr ausgebaut werden, wird der Flanierweg rund um die Stadt kaum noch komplett benutzt. Ein neuer 7 Kilometer langer Weg läd 2010 zur Stadtumrundung ein, zwei Monate lang zeichnet ein Team aus 60 Ehrenamtlichen diesen Weg in 1400 Arbeitsstunden Stück für Stück um die Stadt. Mehr Infos hier.
The Inner Green Belt of cologne is more unique than the Cologne Cathedral. But for generations the streets going through are becoming bigger and bigger, therefore the possibility of the walking pass – around the city – is getting out of the sight of the citizens. A new seven kilometer long path is inviting the people 2010 for a round tour. Two month a team of 60 volunteers draw this way with 1400 man hours Work, day by day round the city.
„the appointment: the borehole to new zealand – Die Internationale Rasenschau 2012″, Löhne / Deutschland – Auckland / Neuseeland
Das Bohrloch nach Neuseeland ist ein Projekt im Vorlauf der Ausstellung „Nutzflächen – OWL3“ im Marta Herford (2013). Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum Marta Herford, dem Kulturbüro Löhne und Auckland Botanic Gardens. Fotos (C) Harald Neumann
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Ralf Witthaus schneidet mit seinem Team in Deutschland und Neuseeland zwei kreisrunde Zeichnungen mit je 92 Metern Durchmesser in den Rasen und spiegelt die Landschaft auf der anderen Seite der Erdkugel. Mehr Infos lesen Sie hier.
Ralf Witthaus and his team cut two circular drawings in the grass, both having a 92-meter diameter in Germany and New Zealand, which mirror the landscape on the other side of the world.
„Das Friedensdenkmal, oder: Gott mit uns“, Leipzig Völkerschlachtdenkmal, 2013
Veranstalter: Gartenprogramm Leipzig. Realisierung während des Jubiläumsjahres des Völkerschlachtdenkmals. Entwurf und Dokumenationsfoto: Ralf Witthaus
In die begrünten Böschungen des Wasserbeckens am Völkerschlachtdenkmal werden fünf Meter hohe Buchstaben geschnitten, offensichtlich Wörter. Auf dem repäsentativen Grün umrunden sie das Wasserbecken wie eine Bordüre; einige sind verrutscht, stehen Kopf: ein ästhetischer Bruch. Zweieinhalb Wochen arbeitet das Team mit Ralf Witthaus an dem Denkmal. Nach und nach wird klar, dass die Inschrift des Denkmals „Gott mit uns“ in die Sprache aller an der Völkerschlacht beteiligten Nationen übersetzt und auf die Böschungen übertragen wird.
On the slopes of the basin at the Monument of the Nations there are five meter high rows of letters, obviously words, all uppercase.
They run as a border on the representative green in front of the monument, some slid down, it creates an aesthetic break. Two and a half weeks, the team of Ralf Witthaus is working at the monument. Gradually it becomes clear that at the slopes the inscription of the monument is translated, „God with us“ in all languages of the nations of the Battle of the Nations.
„dass das Herz rast“, rund um Würzburg, 2014
Das Kunstprojekt findet statt parallel zu einer Ausstellung auf dem Ausstellungsschiff ARTE NOAH des Kunstvereins Würzburg. Foto: Ralf Witthaus
Für die Rasenmäherzeichnung im Ringpark der Minnesängerstadt Würzburg bittet Ralf Witthaus deutschsprachige Bands um ein Liebeslied und wählt schließlich das von Philipp Poisel „Ich will nur“. Er schreibt den Text des Liedes mit vielen Helfern über drei Kilometer rund um die Stadt – das heißt auch: Rund um das kleine und schöne Lusamgärtchen an der Neumünsterkirche im Zentrum der Stadt – dem Ort wo Walther von der Vogelweide seine Ruhestätte hat.
For the lawnmower drawing on the meadows at the Ringpark of Würzburg Ralf Witthaus asks many german-speaking bands for a love song. He selects from the submitted songs „I want only“ by Philipp Poisel and writes the song with many helping hands more than three kilometers around the minstrel city – that also means: Around the small and beautifull Lusamgärtchen in the center of the city – the place where Walther von der Vogelweide has its resting place.
„Qualitätsnachweis“, Bundeskunsthalle Bonn 2010
Realisiert zu der Ausstellung: „Kleine Dinge“, Foto: Ralf Witthaus
Das Verhältnis zwischen Qualität und Besucherzahlen von Ausstellungshäusern wird oft diskutiert, Ralf Witthaus nimmt dieses Thema 2010 als Anstoß für eine künstlerische Arbeit: Am Eingang der Bundeskunsthalle werden alle Besucher einen Tag lang gezählt, gleichzeitig wird auf dem Dach der Bundeskunsthalle die Zählung mit der Motorsense als Zeichenstift in den Rasen übertragen.
The relationship between quality and number of visitors of exhibition spaces is often discussed, Ralf Witthaus takes this issue in 2010 for an artistic work: At the entrance of the art and exhibition hall of the federal republic of germany visitors are counted one day from opening to closing time, at the same time on the green roof of the Art and Exhibition Hall the increasing number of the people is drawn in the lawn.
„Die Vision: Weltkulturerbe Lengerich“, 2014
Realisiert im Rahmen des Projektes RAUM-BILDER des ALVA Skulpturenparks. Foto: Ralf Witthaus
Was wäre, wenn man den Lengericher Klinikpark seinerzeit realisiert hätte? Immerhin hatte man den berühmtesten Landschaftsarchitekten seiner Zeit den Plan für die „Provinzial-Irren-Heil- und Pflegeanstalt“ ausarbeiten lassen: Peter Joseph Lenné! Nach 150 Jahren mähen 150 Menschen gemeinsam mit Ralf Witthaus die Konturen zwischenzeitlich beinahe vergessenen Planung in die Rasenflächen des heutigen Parks der LWL-Klinik in Lengerich als temporäres Kunstprojekt. Die Rasenmäherzeichnung „Die Vision: Weltkulturerbe Lengerich“ wuchs in wenigen Wochen wieder zu – doch Lenné wird in Lengerich jetzt wieder erinnert.
„Die große Karlsruher Sonnenuhr, oder: Die Welt ist eine Scheibe“, Karlsruhe Schloss, 2007
Realisiert mit einer Ausstellung in der Plattform V8. Foto: Heiko Breckwold
Das Karlsruher Schloss ist 1715 als Residenz und Repräsentanzbau vom damaligen Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach errichtet worden. Der gesamte stadtarchitektonische Ansatz geht kreisförmig und fächerartig vom Zentrum dieser Anlage aus. Die Rückseite des Schlosses ist heute ein Park mit großen, offenen Rasenflächen. Der Schatten des Turmes wandert von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang über den halbkreisförmigen Weg. Für die Interpretation der hinteren Schlossanlage als Sonnenuhr gibt es keine historischen Hinweise.
„The Big Karlsruhe Sundial, or: The World is a Disc“ The castle in Karlsruhe was built in 1715 from Margrave Wilhelm von Baden-Durlach. It is the center point for the whole city architectural planing of the past. Today behind the castle is a huge open park. The shadow of the main tower wanders from sunrise to sunset over the near path. It exists no old indication for interpreting the architecture as a sundial.
„Das Leipziger Festspielhaus, oder: Das Richard-Wagner Denkmal“, Richard-Wagner Hain Leipzig, 2008
Realisiert mit einer Ausstellung im Kunstverein Leipzig zum Festival zwischengrün, Foto: Frank-Heinrich Müller
Zum 195.sten Geburtstag von Richard Wagner existiert in dessen Geburtsstadt Leipzig kein repräsentatives Denkmal des berühmten Komponisten. Anläufe dafür hat es seit dessen Tod mehrfach gegeben und gibt es auch zum damaligen Zeitpunkt. Für zwei Wochen entsteht im Mai 2008 ein temporäres Denkmal. Dieses hat die Form eines Festspielhauses und ist unweit des Ortes des nicht realisierten Richard Wagner Denkmals aus den 30er Jahren als Zeichnung in den Rasen des Richard-Wagner-Hains geschnitten. Der Künstler Ralf Witthaus kommentiert: „Richard Wagner brauchte niemals ein klassisches oder neo-klassizistisches Denkmal, er brauchte immer und braucht bis heute eine Oper oder ein Festspielhaus.“
At the 195 birthday of the famous composer Richard Wagner there is no representative monument at his hometown Leipzig. Since his death there had been several attempts and there is also one at that time. For two weeks, in May 2008 a temporary monument was created. This has the form of a festival theater and is near to the place of the unrealized Richard Wagner monument from the 30’s. It is realized as a drawing in the park of the Richard-Wagner-Hain. The artist Ralf Witthaus commented:“Richard Wagner never needed a classical or neo-classical monument, he always needed and needs still today an opera or a Festspielhaus.“
„Vortrieb – oder: Das Aquatile Denkmal“, Bochum 2009
Rasenmäherzeichnung für das Wiesental in Bochum. Realisiert im Rahmen des Projektes „Der Gahlensche Kohlenweg“ der Kunstvereine des Verbundprojektes „Grenz Gebiet Ruhr“ flankierend zur RUHR.2010, Veranstalter: galerie januar e.V., Foto: Ralf Witthaus
„Streckenabschnitt Vorgebirgspark“, 2006
Rasenmäherzeichnung im Rahmen der Vorgebirgspark Skulptur, Köln, Foto: Manoel Nunes
Vor 40 Jahren war eine großflächige Bebauung des Kölner Vorgebirgsparks aus Geldmangel gestoppt worden: Eine vierspurige Stadtautobahn stand kurz vor dem Entstehen. Viele Bürger haben damals gegen den Autobahnbau gekämpft. Der 400 Meter langen Rasenmäherzeichnung wird die geplante Autobahnauffahrt in der Proportion einer zur Zeit dort vorhandenen Strasse zugrunde gelegt. Für die Zeichnung werden die Bürgersteige, Bordsteinkanten und Mittelstreifen herausgemäht. Viele Bürger schockierte die Zeichnung, weil sie befürchteten, dass nun doch eine Bebauung folgt.
„Ornamental Farm“, 2008
Rasenmäherzeichnung im Aachener Müschpark realisiert zu den Temporären Gärten Aachen 2008, Foto: Ralf Witthaus
Aus der Müschparkwiese werden 2008 zwei 2000 qm große Puzzelteilchen bis zur Grasnarbe entfernt. In den folgenden zwei Wochen wachsen sie wieder nach. Das Landschaftsbild ist wieder komplett. Die große Wiese des Müschparks ist vor ca. hundertfünfzig Jahren in ihrer jetzigen Form angelegt worden. Obwohl ihre eigentliche Funktion die einer Kuhwiese ist, präsentiert sie sich mit einer betont ästhetischen bis romantischen Gestaltung. Landschaftsplanungen wie der Müschpark sind unter dem Fachbegriff „Ornamental Farm“ klassifiziert, sie sollten gezielt die schöne, heile Welt des bäuerlichen Lebens romantisieren.
„Kunstweg Veghel“, 2010-2014
Mäherzeichnung im Agrarraum von Veghel (NL), realisiert zu „Landkunst voor Veghels Buiten“, Foto: Ralf Witthaus
Kurz bevor die großflächige Neubebauung „Veghels Buiten“ gestarted wird, gewinnt Ralf Witthaus die Bauern von Veghel dazu, mit einem 2,7 Meter breiten und 1700 Meter langen „Kunstweg“ viele landwirtschaftliche Flächen zu so etwas wie einem Park zu verbinden. Die Menschen die heute in dem beplanten Gebiet leben, sehen große Veränderung kommen: Bereits in 10 Jahren wird das Gebiet eine ganz andere Besiedlungsstruktur aufweisen. Witthaus inszeniert die Substanz des Vorhandenen – als Denkmal an die Vergangenheit und als Kunstwerk in die Zukunft.
„Die Liegende“, 1998 – 2002
Bodenskulptur auf der Konversionsfläche Werl/NRW, Realisiert im Rahmen von Kunst und KonWerl 2010 sowie Kultur als Neue Natur, HAW Hamburg, Foto: Ralf Witthaus
Das neue Werler Gewerbegebiet und ein Wohngebiet werden schallschutztechnisch durch eine Erdaufschüttung voneinander getrennt. Durch das Hochschulkooperationsprojekt „Kultur als Neue Natur“ der HAW Hamburg kann Ralf Witthaus 1998 in den Planungsprozess eingreifen. Er bildhauert mit den Möglichkeiten der heutigen Landschaftarchitektur und schafft eine begehbare und parkähnliche Skulptur in der Form einer schwangeren Frau aus über 90.000 Kubikmetern Erde.