Am Donnerstag 10. September haben wir die Rasenmäherzeichnung am Schloss Benrath vollendet. Das Gedicht aus fünf Meter großen Buchstaben schreibt sich rund um den Spiegelweiher – und wie zu erwarten war, wächst der Anfangsbereich schon wieder kräftig zu. Und das, obwohl wir die erste Hälfte zur Eröffnung am 4. September noch einmal frei geschnitten hatten.
Die Neugierde der Besucher kannte in den letzten Tagen keine Grenzen. An dieser Stelle kommt deshalb der Text in seiner kompletten Form:
Ich Dein liebendes Gefolge,
hänge voller Wonne an den Nägeln Deiner Bilder.
Kleines hübsches Haus voller Größe, so leer.
Mein Herz springt über Deinen Spiegel und
ich schaue mich in Dir.
Halte mich an meinem Abbild fest,
damit ich ferner glaube
und Nähe finde.
Das Gedicht bezieht sich auf die „Politischen Nachrichten“ aus dem Jahre 1785, in dem überlieferten Text wird über den wahrscheinlich einzigen Besuch des Landesherren in Benrath berichtet – und das in einer Sprache die ganz eng an Liebeslyrik angelehnt ist. Die Neufassung, die aus meiner Feder stammt, fasst die eigentlichen Inhalte zusammen: Das Volk fühlt sich verlassen und ihm ist seine Kultur und Vateridol entrissen. Wie jede Liebeslyrik wird sie zwar für einen anderen geschrieben, doch handelt sie zumeist über das Selbstverständnis dessen, der sie verfasst.
Besten Dank für die tatkräftige Unterstützung bei dem Team: Arthur Bruls, Bernd Günter, Birgitt Euting, Carolin Ayasse, Dieter Fahrenhorst, Harald Neumann, Jan-Hendrik Steffan, Josef Müther, Karl Schweizer, Marc Dittberner, Markus Mitschke, Marlene Schneidt, Michael Berninger, Michael Rau, Peter Plümpe, Peter Waltenberger, Tobias Hißmann und Willem de Lange.
Danke auch an die Stiftung Schloss und Park Benrath und STIHL, die das große Kunstprojekt „In Deinem Spiegel“ möglich gemacht haben.
Hier folgen einige Realisationsfotos des über einen Kilometer langen Textbandes: