Wie bei all meinen Arbeiten gibt einen örtlichen Bezug. Am Eingang des Parkes steht „Gordona“, so heisst die Doppelskulptur von Gudrun Krüger. Man sieht der Skulptur am Eingang des Parkes an, dass die bekannte Eninger Künstlerin sich auseinandersetzte mit Henry Moore, den sie persönlich kannte. „Gordona“ besteht aus zwei floralen, insektoiden Skulpturen – offensichtlich ein Paar, das gemeinsam durch das Leben geht. Der Name der Bildhauerei verweist auf eine kleine Gemeinde in Norditalien.
Heute ist der Krügerpark der zentrale Park in Eningen, unweit des Rathauses. Einst war diese Fläche der private Garten der Familie Krüger. In den letzten Jahren hat der Krügerpark sich Stück für Stück zu einem Skulpturenpark entwickelt.
Am Wochenende traf ich Gudrun Krügers Söhne dort. Sie machten zu den offenen Ateliers Führungen in dem Elternhaus und es entwickelte sich ein sehr schönes interessantes Gespräch über die Kunst ihrer Mutter. Auf die Frage nach dem Titel „Gordona“, wussten sie, dass ihre Mutter gerne ins Tessin fuhr. Doch ob sie jemals nach Gordona gereist ist, ist nicht bekannt.
„Torre di Segname“ heißt nahe Gordona ein Turm in den Bergen. Es ist das bekannteste Landmark dort, von weithin sichtbar. Ein Turm mit tausendjähriger Geschichte, er diente nicht der direkten Verteidigung: Er war dazu erbaut worden um mit Fahnen und Feuern über große Distanzen kommunizieren zu können. Heute ist der Torre di Segname ein beliebtes Ziel für Wanderer.
Im Krügerpark findet sich nun mit der Rasenmäherzeichnung auf etwa 70 Meter Länge ein künstlerisches Pendant zu der vorhandenen Bronzeskulptur. Die in den Rasen geschnittene Zeichnung „Segname“, die sich nun den Hang hinaufschlängelt, bezieht sich nicht nur auf die alte Architektur in den italienischen Alpen, sondern auch auf das Oeuvre von Gudrun Krüger. Mein Perpetuummotiv taucht wieder auf, doch dieses Mal mehr als florale Form. Auch die versteckte Zahlenmystik, die sich durch das Krügersche Werk zieht, findet sich mit den sieben Elementen wieder. Aus dem anwachsendem Schlängelpfad wird oben ein großer Kreis, der einen kleinen weiteren Kreis hervorbringt, wie eine Knospe. Spielerisch laufen Passanten auf diesen Wegen, Wege kreuzen sich, gehen wieder auseinander, um sich wieder zu kreuzen. Für mich ist „Segname“ ein Werk über das gemeinsame Leben, das Ankommen, das Überblicken können, das Zurückschauen, und seinen Teil zu geben, für die Zukunft, die Gesellschaft und der nächsten Generation.
Ort: 72800 Eningen unter Achalm, Krügerpark, Navi:/Eingang von der Kreuzung Bahnhofstraße/Eugenstraße
Das Werk ist noch etwa 10 Tage sichtbar, bevor es wieder zugewachsen ist.
+ Danke:
Das Projekt wurde ermöglicht durch die Gemeinde Eningen und dem Neustart Kultur Stipendium der Stiftung Kunstfonds. STIHL unterstützte das Projekt mit Maschinen und Sicherheitsequipment. Ich bedanke mich auch besonders bei dem Team, dass trotz des wechselhaften Wetters angereist ist und das Projekt realisiert hat: Uta, Doro, Ramona und Mathieu.