Mich Newton (BG Auckland), Josef and Monika Muether, Willem de Lange, Michael und Ralf Witthaus, Peter Plümpe, Nathalie Keurmeur und Mark Sboron – Teamfoto in Neuseeland, Foto: Harald Neumann
Ralf Witthaus und sein Team benutzen Motorsensen und Rasenmäher als Zeichenstifte und zeichnen im 1:1-Format bereits vorhandene Kontexte in den grünen Stadtraum. Ihn interessiert dabei, was im Verborgenen schlummert, Geschichten der Orte und architektonische, gesellschaftliche Bezüge.
Die „Bundesrasenschau“ in Köln 2010, Foto: Ralf Witthaus
Nachdem er vor mehr als 15 Jahren die Seiten hunderter von Skizzenbüchern mit Bleistift und Tinte füllte, arbeitet er heute mit Zeichnungen, die sich über Grundstücke, Parks oder sogar wie in in Köln 2010 und Würzburg 2014 rund um ganze Städte erstrecken.
Ralf Witthaus gelingt es mit seinen Projekten, Akteuren und Besuchern Landschaft erfahrbar zu machen: Ihm geht es um die Perspektive des Betrachters – auf dem Boden stehend oder gehend – und wie sich die Wahrnehmung von Landschaft verändert, wenn mitunter kilometerlange Zeichnungen erlaufen werden. Dabei gibt es meistens keine Aussichtspunkte, manchmal nicht einmal Luftaufnahmen.
Work in progress in Freiburg/Germany 2011, Foto: Harald Neumann
Für alle Rasenmäherzeichnungen gilt: Die Zeichnung selbst ist nur ein Teil dieser Kunst, genauso wichtig ist Ralf Witthaus ihr performativer Anteil. Das komplette Team arbeitet in schwarzen Anzügen – und es ist für alle ein Fest. Diese Kunstform führt zu vielschichtigen Begegnungssituationen, die jedes Einzelprojekt, jeden Tag und jeden Ort als etwas Neues und Besonderes erleben lassen. Und die Orte bleiben verändert – auch wenn die Zeichnungen nach wenigen Wochen unter neuem Rasen für immer verschwinden.