Die Landschaftskunst von Ralf Witthaus

Blog zu Kunstprojekten, Rasenmäherzeichnungen, Ausstellungen / von 2010 – heute

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Die schönsten Fotos: DER GARTEN IN MIR

09. August 2019 von Ralf Witthaus · Allgemein

Das Sächsische Versailles wurde ein Stück zurück in das Bewusstsein der Menschen geholt, und eine fast vergessene Geschichte des Landes erhellt. Die Weigerung von Friedrich Adolf von der Marwitz wurde in Erinnerung gerufen, welche eine Vorbildfunktion für eine gute moralische Ausrichtung der Gesellschaft hat.

DER GARTEN IN MIR ist wieder zugewachsen, doch es ist etwas geblieben!

Auf fast 15.000 Quadratmetern erstreckte sich nach 250 Jahren von neuem der zentrale Teil der Gartenanlage als Zeichnung im Rasen. Allein dieser 15te Teil der ehemaligen monumentalen Gartenanlage ist so groß, dass einige Menschen Mühe hatten die Zeichnung vom Boden überhaupt zu sehen und zu verstehen. Meine Zeichnungen sind dafür da, dass man sie wandernd erlebt, dass man eine Landschaftserfahrung mit ihnen macht.

Hier zeige ich einige der schönsten Fotos aus der Realisierungphase und auch ein paar Drohnenfotos.

Besten Dank an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und STIHL, sowie an alle ehrenamtlichen Helfer, die dieses außergewöhnliche Projekt möglich gemacht haben.

Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Thomas Hintze
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Michael Witthaus
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Dr. Andreas Engel
Foto: (C) Harald Neumann
Foto: (C) Dr. Andreas Engel

„Der Garten in mir“ am Schloss Hubertusburg nimmt Gestalt an!

14. Juli 2019 von Ralf Witthaus · Allgemein

(english version below)

Herzliche Einladung: 

Der Garten in mir
Feierlichkeit zur Fertigstellung
Freitag 19.07.2019, 15 Uhr
Schloss Hubertusburg
04779 Wermsdorf, Sachsen

Ab diesen Freitag hast Du die einmalige Chance mit dem Landschaftskunstwerk „der Garten in mir“ auf Spurensuche gehen zu können: Das verlorene Sächsischen Versailles kannst Du für ein paar Tage wiederentdecken!

Vor 300 Jahren entstand das größte barocke Jagdschloss Europas in Wermsdorf – mitten zwischen Dresden und Leipzig. Sachsen war damals reich, mächtig und auf dem Weg eines der wichtigsten Länder der Erde zu werden. 40 Jahre Blütezeit erlebte das Schloss Hubertusburg, dann folgte die Plünderung von Friedrich dem Großen. Eine Ära ging damit zuende und auch das Schloss versank über 250 Jahre lang in der Vergessenheit. Von der gewaltigen hunderttausend Quadratmeter großen Gartenanlage ist heute nichts mehr vorhanden außer ihre kilometerlange Mauer.

Seit drei Wochen zeichne ich mit meinem Team das künstlerisches Werk „der Garten in mir“ am Schloss Hubertusburg in den Rasen, dass über 10% der lange verschwundenen Gartenanlage und ihren Kontext wieder sichtbar macht. Die Mittelachse zieht sich bereits die kompletten 400 Meter durch den Garten, die vier zentralen Schmuckparterre sind wieder in ihrer ganzen Dimension erlebbar. Risse laufen durch die gezeichnette Landschaft und ein fast 100 Meter langer Satz erinnert den Flaneur auf der Mittelachse daran, dass er seinem eigenen Gewissen mehr verpflichtet ist, als jedem Auftrag. Zum Hintergrund: Der Kommandeur des preußischen Königs, Friedrich Adolf von der Marwitz weigerte sich 1761 das Schloss zu plündern, er wollte seinen Namen mit einer solchen Tat nicht beschmutzen, und quitierte seinen Dienst. Damit wurde er für viele Menschen zum Vorbild, sich gegen unmoralische Befehle ihrer Herrscher zu stellen.

Wenn Du das Landschaftskunstwerk anschauen möchtest, dann am besten gleich am Freitag nachmittag, mit spannenden Führungen, Essen und Trinken und netten Gesprächen. Die Rasenmäherzeichnung wird nur ein paar Tage da sein, und dann wieder zuwachsen. Insofern:

Würd mich freuen, wenn Du Freitag kommst, und ich Dir mein neues Werk zeigen kann!
Du kannst auch gerne Deine Freunde mitbringen.

Das Landschaftskunstwerk entsteht mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zur Sonderausstellung „Friedrich August und Maria Josepha: Es war die Hochzeit des Jahrhunderts – Das verlorene sächsische Rokoko“

Hier alle Infos auf der Homepage der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden:https://www.skd.museum/en/besucherservice/press/2019/der-garten-in-mir/
Lust auf mehr? Das MDR-Fernsehen und der RBB haben einen schönen Zweiminüter zu dem Kunstprojekt gesendet:https://www.rbb-online.de/rbbum6/archiv/20190712_1800/Schloss-Hubertusburg.html


Mit besten Grüßen, 

Ralf

english:

„The garden in me“ at Hubertusburg Castle is taking shape!

A cordial invitation: 

The garden in me
Celebration of completion
Friday 19.07.2019, 15 o’clock
Hubertusburg Castle
04779 Wermsdorf, Saxony, Germany

From this Friday you have the unique chance to search for traces with the landscape artwork „the garden in me“: You can rediscover the lost Saxon Versailles for a few days!

300 years ago the largest baroque hunting lodge in Europe was built in Wermsdorf – in the middle between Dresden and Leipzig. Saxony was rich, powerful and on its way to become one of the most important countries on earth. The castle Hubertusburg experienced 40 years of prosperity, followed by the plundering of Friedrich the Great. An era came to an end and the castle sank into oblivion for over 250 years. Today there is nothing left of the enormous garden of a hundred thousand square metres except its kilometre-long wall.

For three weeks now my team and I have been drawing the artistic work „the garden in me“ at Hubertusburg Palace into the lawn, which makes over 10% of the long disappeared garden and its context visible again. The central axis already runs the entire 400 metres through the garden, the four central decorative parterres can again be experienced in all their dimensions. Cracks run through the drawn landscape and an almost 100 metre long sentence reminds the walker on the central axis that he is more committed to his own conscience than to any assignment. Background: The commander of the Prussian king, Friedrich Adolf von der Marwitz, refused to plunder the castle in 1761, he did not want to dirty his name with such an act, and resigned his service. Thus he became a role model for many people to stand against immoral orders of their rulers.

If you want to look at the landscape artwork, it is best to do it on Friday afternoon, with exciting guided tours, food and drink and nice conversations. The lawn mower drawing will only be there a few days, and then it will grow over again. To that extent:

I would be happy if you would come friday and I can show you my new work!
You are also welcome to bring your friends with you.

The landscape artwork was created with the Staatliche Kunstsammlungen Dresden for the special exhibition „Friedrich August und Maria Josepha: Es war die Hochzeit des Jahrhunderts – Das verlorene sächsische Rokoko“.

Here all information on the homepage of the Staatliche Kunstsammlungen Dresden – in german:
https://www.skd.museum/en/besucherservice/press/2019/der-garten-in-mir/

Want more? The MDR television and the RBB have broadcasted a nice two-minute film about the art project:
https://www.rbb-online.de/rbbum6/archiv/20190712_1800/Schloss-Hubertusburg.html


Best regards,

Ralf

Ausstellung: „Der Innere Spiegel“

14. Juni 2019 von Ralf Witthaus · Allgemein

Herzliche Einladung: Am Sonntag den 16.06. um 12 Uhr wird die Einzelausstellung „Ralf Witthaus – Der Innere Spiegel – Malerei, Zeichnung und Performance“ im Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath eröffnet. Die Eröffnungsrede hält Gustavo Fijalkow.

Adresse: Bahnhofstr. 15, 52134 Herzogenrath bei Aachen – das Forum hat seine schönen Räume direkt im Bahnhof Herzogenrath, man kann also auch mit der Bahn anreisen.

Wer mit dem Auto aus Richtung Köln anreist: Bis kurz vor der Grenze auf der Autobahn A4 bleiben und dann die Ausfahrt Kohlscheid/Herzogenrath nehmen – und nicht vorher schon abfahren weil das NAVI es einem rät – da gibt es eine Großbaustelle, die schwer zu umfahren ist.

Unterstützer für das Landschaftskunstwerk „Der Garten in mir“ am Schloss Hubertusburg in Wermsdorf gesucht

01. Juni 2019 von Ralf Witthaus · Allgemein

Der Künstler Ralf Witthaus plant gemeinsam mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden das außergewöhnliche Kunstwerk „Der Garten in mir“ im öffentlichen Raum:

„Es ist kaum zu glauben, in Wermsdorf gab es einst so etwas wie ein Sächsisches Versailles. Der Garten von Schloss Hubertusburg hatte monumentale Ausmaße – und er sollte noch viel größer werden. Im Moment suchen wir Menschen, die Lust haben, soviel wie möglich von der verschwundenen Gartenanlage mit mir sichtbar zu machen.“ 

Witthaus möchte ab dem 1. Juli bis Mitte des Monats mit Motorsensen die zentralen Schmuckformen des Parks frei schneiden. Dies ist möglich, weil nur einzelne Bereiche der einstigen Gartenanlage überbaut worden sind und der Rest unter einer Rasenflächen liegt. 

Die Helfer können sich auf vielfältige Art und Weise einbringen: Ausmessen und Abstecken, Mähen mit Motorsensen oder Rasenmähern, und Zusammenrechen von Grünschnitt. Witthaus: „Die Zeichnung im Rasen ist nur ein Teil meiner Kunst, genauso wichtig ist mir der performative Anteil des Projektes: Die Arbeit ist für alle ein Fest! Wir arbeiten gemeinsam, wir essen gemeinsam, wir kommunizieren mit den Besuchern.“ 

Ralf Witthaus mit seinem Team 2018 in Molsberg, Foto (C) Harald Neumann

Es gibt eine festliche Kleiderordnung für das Team: weißes Hemd und schwarze Hose sind für Männer Pflicht, Frauen können auch andere festliche Kleidung in schwarz-weiß tragen. Volljährigkeit ist für die Benutzung von Motorsensen genauso obligatorisch, wie Visierhelme und Stahlkappenschuhe. Diese werden von STIHL gestellt.

Der Künstler ist überzeugt: „Wenn wir nur zehn Prozent vom Garten schaffen, wird man Schloss Hubertusburg mit anderen Augen sehen. Man wird fassungslos vor den Dimensionen der vergessenen Anlage stehen. Schloss Hubertusburg ist ein einzigartiges Zeugnis einer fast vergessenen Ära. Mit dem Kunstwerk wird das umso deutlicher.“ 

Bei dem Kunstwerk „Der Garten in mir“ geht es nicht nur um einen historischen Gartenplan. Die Konzeption des Künstlers nimmt auch die Plünderung des Schlosses und die Geschichte und Wirkung des Mannes mit auf, der das Schloss für Friedrich II. plündern sollte und sich weigerte: Friedrich Adolf von der Marwitz wollte seinen Namen mit der Schlossplünderung nicht beschmutzen, wohlwissend, dass er damit bei seinem König in Ungnade fällt und seine Karriere beendet.

Das Landschaftskunstwerk entsteht anlässlich der Ausstellung „Friedrich August und Maria Josepha“ auf Schloss Hubertusburg. Die Ausstellung beleuchtet die „Hochzeit des Jahrhunderts“ im Jahr 1719 sowie das verlorene Sächsische Rokoko. Die Ausstellung wird organisiert von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Zusammenarbeit mit Schlösserland Sachsen.

Der Künstler Ralf Witthaus ist bekannt für Landschaftskunstwerke, gemeinsam mit großen Teams von Ehrenamtlern zeichnet er seit 20 Jahren europaweit ortsbezogene Landschaftskunstwerke in den Rasen. Klare Kontraste erreicht der Künstler, weil er bis zur Grasnarbe schneidet, die Wurzel der Pflanze wird aber nicht beschädigt. Seine Kunstprojekte sind also temporärer Natur: Sie wachsen innerhalb weniger Wochen wieder zu.

Der Künstler und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden freuen sich über interessierte Bürger, die tageweise oder auch länger Teil des Kunstprojektes „Der Garten in mir“ sein möchten.

Zeitraum der Projektrealisation: 1. – 19. Juli, Mo – Sa, 10 – 18 Uhr täglich, Vermessung bereits ab 25. Juni

Ort: Rückseite Schloss Hubertusburg, 04779 Wermsdorf, Sachsen

Interessenten können sich melden bei Tony Eva Hoyer / Staatliche Kunstsammlungen Dresden unter: tony.hoyer.extern@skd.museum, +49 (0)351 4914 8653 

oder bei dem Künstler: mail@ralfwitthaus.de, +49 (0)163-249 68 59

Das Projekt wird eröffnet am 19. Juli 2019.

TREPPEN im Rosenzweigpark in Köln

05. Oktober 2018 von Ralf Witthaus · Allgemein

Peter Joseph Lenné, einer der größten Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts und vielleicht sogar der Begründer der Landschaftsarchitektur in Deutschland, pflegte über den Berufsstand der Gärtner zu sagen, dass nicht der Spaten zum Bäume pflanzen das wichtigste Werkzeug ebenjener sei, sondern die Heckenschere und alles, was dazu dient, das Grün zurückzuschneiden.

Wenn man einen Garten errichtet hat, besteht der Alltag darin, die Natur in Form zu halten. Das ist der einzige Weg „die rasch voranschreitende Verholzung“, wie mancher Gartenarchitekt es nennt, zu verhindern.

Stadtgrün ist etwas anderes als Urwald. Denn Landschaftsarchitektur ist bei näherer Betrachtung funktional. Sie ist Ergebnis einer planerischen Konzeption, die – wenn sie von einem wachen Geist erschaffen worden ist – räumliche, ökologische, gesundheitliche, klimatische, ästhetische, soziale und stadtplanerische Kontexte gekonnt verbindet.

Wenn man in einer Landschaftsarchitektur nicht gärtnerisch tätig werden würde, und damit die Absicht verfolgt, dass alles so bleibt, wie es ist, dann ist man auf dem Holzweg. Die Heckenschere nicht zu benutzen garantiert die Veränderung.

Ich bin Künstler und begebe mich auf Spurensuche. Mich interessieren Bezüge, die nicht mehr sichtbar sind, aber relevant. Im Rosenzweigpark fasziniert mich die Terrassierung. Einst hat man hier Erdmaterial entnommen. Die Grube bestand bereits vor dem Park, der in den 1920er Jahren zusammen mit den umliegenden Gebäuden angelegt worden ist. Zu den Terrassen des Parks gehören Treppen. Kleine Treppen gehen auf der Westseite empor, dahinter liegt eine ganze Straßenzeile die sehr an dem Bauhausstil angelehnt ist. Besonders fällt mir die Haupttreppe in südlicher Richtung ins Auge. Die meisten Menschen benutzen sie nicht. Oder muss ich sagen: Nicht mehr? Nebenan ist nachträglich eine Rampe befestigt worden, sie könnte man auch mit Autos befahren. Die meisten Menschen laufen heutzutage diesen Weg.

Dabei ist die Haupttreppe die größte Treppe des Parks in Zollstock. Aber sie liegt im Schatten großer Bäume, Laub sammelt sich hier. Neben ihrer Massivität fällt auf, dass sie nicht mittig auf die große Rasenfläche führt. Auch ist sie nicht in direkter Fortsetzung zu der oberen Strasse, sie leitet vielmehr vom heutigen Parkplatz der evangelischen Kirche herunter, die sich auf der rechten Straßenseite hinter dem Park befindet. Warum also diese Verschiebung der Treppe auf die linke Seite? (Später sollte mir noch jemand erzählen, dass der bekannte Kölner Gartendirektor Fritz Encke den Park gestaltet hat.) Die Platzierung konnte kein Zufall sein.

Erst ein Foto aus den 30er Jahren lässt mir bei meiner Recherche den Sinn dieser Komposition wie Schuppen von den Augen fallen. Auch wenn auf dem Foto die Treppe selbst nicht zu sehen ist, so doch die Parkgestaltung ohne hohe Bäume. Die Westseite des Parks mit Blickrichtung Süden ist hier abgebildet. Man erkennt die mittlerweile verschwundenen Rosengärten auf der mittleren Terrasse und sehr präsent den Kirchturm der evangelischen Kirche. Der Landschaftsarchitekt hat diesen hochstehenden Landmark in seine Gestaltung von vorne herein mit einbezogen. Die südliche Blickrichtung ist wohlkomponiert: Auf der rechten Seite der Turm als vertikales Element und dazu dann das horizontale Element: die Böschung, in der die Treppe leicht nach links versetzt werden musste, um ein adäquates ästhetisches Gegengewicht zu ergeben.

Was wir auf dem alten Foto sehen, ist ein gelungene, offene Landschaftsarchitektur. Der Park verbindet sich mit dem bebauten Umfeld.

Bis heute funktioniert diese Verbindung durchaus zu der Westseite hin, zu der mehretagigen Wohnbebauung. Zu der Südseite jedoch ist alles zugewachsen, nicht einmal mit einer Drohne kann man den Zusammenhang auch nur ansatzweise als Foto darstellen. Die Bäume sind einfach zu groß.

Natürlich verstehe ich, dass die stattlichen Bäume nicht zurückgeschnitten worden sind: Große Bäume dauerhaft zu beschneiden ist kostenintensiv. Dazu kommt auch die Eigendynamik vieler Entscheidungen – über ein ganzes Jahrhundert lang. Vielleicht hat man den Wert dieser Landschaftsarchitektur einfach aus den Augen verloren?

Ich frage mich: Wer hat die Bäume hier gepflanzt? War es Encke selbst, oder kamen sie erst später dazu? Und vielleicht hat sich auch so mancher Baum einfach selbst breit gemacht.

Was ich toll finde: Ich finde es richtig inspirierend, dass sich hinter einer leicht verschobenen Treppe etwas anderes verbirgt: Hier im Rosenzweigpark gibt es einen großen Wurf, eine besondere stadtplanerische Inszenierung eines Ortes von einem der besten Landschaftsarchitekten seiner Zeit. Sie ist da, und doch im Grün verschwunden. So was mag ich.

Mit unserer künstlerischen Aktion werden wir Teil davon. Eine große Zeichnung entsteht ausgehend von der Treppe. Viele weitere Stufen zeichne ich in den Park hinein. Ich habe rumtelefoniert, Tag für Tag kommen Helfer von Nah und Fern angereist und machen mit. Außerdem kommen Menschen zu uns, um herauszufinden, was wir machen, und warum wir das machen. Ich bin sparsam: Tag für Tag sage ich ein bißchen mehr dazu. Nichts ist schöner als die Neugierde. Am meisten Spaß macht doch immer das Entdecken.

Wie bei allen Rasenmäherzeichnungen geht es um mehr, als um die Zeichnung. Die künstlerische Aktion und das Muster, dass wir im Kölner Rosenzweigpark hinterlassen, hat die Chance die Wahrnehmung für den Ort zu schärfen.

Mit Erwartungen halte ich mich aber weitgehend zurück: Ich glaube, dass bereits ganz viel geschafft ist, wenn Kunst erstmal Fragen aufwirft.

 

Besten Dank an das Grünflächenamt der Stadt Köln und an STIHL, die dieses Projekt maßgeblich unterstützt haben und an Barbara, Ellen, Reni und Stefan vom ZollstocKULTUR e.V. die mich für dieses Werk nach Köln geholt haben. Und mein Dank geht auch an Birgitt, Günter, Harald, Jan, Michael, Peter und Willem die in unzähligen Stunden vor Ort die Zeichnung mit mir realisierten.

Bis zum 9. Oktober findet sich in der Mediathek des WDRs ein Fernsehbeitrag der Kölner Lokalzeit über das Projekt. Bevor der wieder verschwindet, am besten sofort ansehen, der Beitrag startet ab Minute 18:50.

Bei diesem trockenen Sommer ist der Kontrast der Rasenmäherzeichnung sehr gering. Und aus der Vogelperspektive ist der Kontrast der Zeichnung noch wesentlich geringer wie vom Boden. Deshalb hab ich in dieses Luftfotos mehr Grün hinein retuschiert, dass man die Zeichnung gut wahrnehmen kann:

Bildnachweis: Werk TREPPEN (C) Ralf Witthaus, Fotos: 1-7, 11-19, 21-26 (C) Harald Neumann Foto 8: (C) Ralf Witthaus, Foto 9+10, 20: Michael Witthaus

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