Vor 150 Jahren hat der berühmte Landschaftsarchitekt Peter Josef Lenné in Lengerich einen Landschaftsplan für die damals neu entstehende psychatrische Klinik (heute LWL-Klinik) gezeichnet. Was wäre, wenn diese Zeichnung damals Realität geworden wäre? Zwei seiner Parklandschaften stehen im Ensemble mit der Architektur unter dem Schutz der UNESCO als Weltkulturerbe. Wäre das auch in Lengerich möglich, wenn die Parkanlage heute in vollem Umfang erhalten wäre?
Der Entwurf der Parkanlage hat alle typischen Elemente des Gartenkünstlers: Eine großzügige Sichtachse, die das Gebäude mit der Stadt und der Landschaft verbindet, geometrische Schmuckgärten im Inneren des fast schlossähnlich anmutenden Klinikkomplexes und im umliegenden Parkbereich geschwungene Wege – die Ästhetik des damals modernen Englischen Gartens. Für eine psychatrische Klinik in der damaligen Zeit ein unglaublich aufwendiger Park und ein bemerkenswertes Ansinnen.
Einen Lenné-Park nach Lengerich zu holen, muss damals schon etwas visionäres gewesen sein. Man hat auch angefangen den Park umzusetzen, aber man hat die Realisation nie zu Ende geführt, heute ist von den Ideen des großen Gartenpoeten kaum noch etwas zu finden, von einem Lennépark kann keine Rede sein. Der Traum der Lennéschen Anlage ist von den meisten Menschen vergessen worden, aber von einigen wenigen über diesen langen Zeitraum immer weiter geträumt worden.
Die Kuratorin des dortigen Alva Skulpturenparks Andrea Brockmann zeigte mir 2012 die Karte und ich war sofort begeistert. Seit zwei Jahren treibt mich nun die Idee um, eine Zeichnung dieser über 100.000 qm großen Parkanlage zu machen. „Die Vision: Weltkulturerbe Lengerich“ heißt die Zeichnung, die nur ein paar Tage, bis das Gras wieder drüber wächst, die nicht vorhandene Lennésche Klinikparkanlage am originalen Ort und in originalen Abmessungen sichtbar werden lässt. Wir mähen das Wegesystem in die Grasflächen, und können so einen großen Teil des Grundrisses als begehbare Zeichnung erfahrbar machen.
Nur mit unzähligen Ehrenamtlern kann das Projekt gelingen. Das Kunstwerk ist die umfangreichste Rasenmäherzeichnung, die ich bis jetzt angefangen habe. Ich kalkuliere mit 1600 Mannstunden in 4 bis 5 Wochen Realisationszeit. Am 26. Mai haben wir begonnen, und bis Ende Juni wollen wir fertig sein. Es sind schon 150 Helfer involviert. Einige für wenige Stunden, einige für mehrere Wochen. Ein paar Termine sind noch frei – Anmeldung unter 0152-04165417 (Reinhard Vogel).
SAFE THE DATE:
Am Dienstag 24. Juni wird das Kunstwerk mit einer Vernissage um 17 Uhr im Hof der LWL-Klinik eröffnet. Ort: Parkallee 10, 49525 Lengerich (NRW), Telefon: 05481 12-0
Träger des Alva Skulpturenparks und Veranstalter der Kunstaktion ist die Offensive Lengerich.
Hauptförderer sind:
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen,
LWL-Klinik Lengerich
STIHL
Ich bedanke mich ebenfalls für die Unterstützung bei dem Kreis Steinfurt, der Stadt Lengerich und der Sparkasse Lengerich, sowie bei dem designbüro hardes & wessler, dem Verlag DIE NEUE SACHLICHKEIT, dem STIHL-Händler GLM Menebröcker, KUNZ-MAHL, dem Steuerberater LUX & Partner und Sahm Werbetechnik, sowie den Westfälischen Nachrichten.