Die Landschaftskunst von Ralf Witthaus

Die Saison hat begonnen. Endlich kann wieder gezeichnet werden. Es geht nach Leipzig/Markleeberg. Im agra-Park entsteht ab Anfang April die erste Rasenmäherzeichnung dieses Jahres. Eine weitere Bundesstraße wird in den Rasen gezeichnet. Diese neue Bundesstrasse führt zum Teil unter dem Park durch.

Zum Hintergrund: Der agra-Park hat seine Bekanntheit durch Gartenbauausstellungen und landwirtschaftliche Messen im Zeitraum von 1948 – 2003 erhalten. Doch diese Zeit ist vorbei und der Park ist in einem Übergangsstadium.

Besucht man den agra-Park, so erlebt man sehr stark eine Zweiteilung. Es gibt eine historische, klassische Anlage im englischen Stil: der Herfurthsche Park auf Markleeberger Stadtgebiet. Auf der Leipziger Seite des Parks befindet sich eine offene Grünanlage mit Gastronomie, daran schließt sich hinter Bäumen ein großes Areal mit alternden Messegebäuden an.

Beide Parkteile erfahren die deutliche Trennung insbesondere durch die aufgeständerte Bundesstraße B2 entlang der Pleiße. Die Bundestraße durchschneidet visuell und akustisch den Park.

In der gesamten Parkanlage sind viele Fragen zu lösen: Der Park wartet auf eine Neuausrichtung, Hinterlassenschaften aus vielen Jahrzehnten sind anzufassen und wegzuräumen oder neu zu ordnen.

Der wichtigste Schritt um den Park voranzubringen, ist eine mögliche Veränderung der Bundesstraße: Die jetzige Brücke ist alt und wird zeitnah erneuert werden müssen – die B2 könnte tiefergelegt und abgedeckelt werden.

Dieser Kontext wird in der Rasenmäherzeichnung „Der Tunnel“ aufgenommen. Der Besucher erlebt die Zeichnung einer kreuzenden Bundesstraße, die im historischen Teil des Parks auf Markleeberger Seite in einem gezeichneten Tunnel verschwindet. Auf der anderen Seite kommt die gezeichnete Bundesstraße in der großen offenen Wiesenfäche wieder heraus.

Zur Baustellenbesichtigung am 5. und 6. April sind Sie herzlich eingeladen.

Foto: (C) Harald Neumann